Mittwoch, 31. März 2010
Internationale Hilfen seit 1999
Ich widme mich wieder einmal eines meiner Lieblingsthemen:
Die Effizienz von Hilfsorganisationen und deren Selbsterhaltungskosten.
Auf der Tabelle oben habe ich eine Zusammenfassung der bisherigen Hilfen für Timor-Leste in den letzten 10 Jahren, ab dem Referendum 1999 bis zum 31.12.2009, erstellt.
Wie schon in einigen Zeitungsartikeln von mir veröffentlicht ("Timor, where freedom comes at a cost", "The First Post"), sieht man wie teuer eigentlich die Präsenz von Hilfsorganisationen ist. Bei den UN-Missionen kamen von den 2,3 Milliarden US-Dollar nur 150 Millionen US-Dollar auch in den Wirtschaftskreislauf. Der Rest war für den Selbstzweck. Wer einmal vor Ort war, den wird diese Zahl nicht sehr wundern. Verwunderlich auch, dass nur 20% von den Weltbank bzw. ADB (Asian Development Bank)-Geldern den Weg in die Wirtschaft gefunden haben. Im Allgemeinen ist die Zahl von 10,6% erschreckend. Sprich, nur knapp 550 Millionen von 5,2 Milliarden US-Dollar sind entschieden zu wenig. Natürlich ist die timoresische Ineffizienz und Korruption kein unwesentlicher Faktor, aber dem Weltverbesserer und Spendenromantiker ist das natürlich ein Schlag ins Gesicht.
Montag, 22. März 2010
Einnahmen und Ausgaben aus dem Petroleum Fund
Die oben gezeigte Tabelle ist mit Hilfe der Daten der "Bancocentral", der Zentralbank Timor-Leste erstellt worden. Es zeigt alle Einnahmen und Ausgaben im Petroleum Fund. Ausgehend mit dem "Startkapital" im dritten Quartal 2003 (rosa-weiss) bis hin zum vierten Quartal 2009. Die türkisen Balken zeigen die Einnahmen aus der "Timor-Sea-Designated-Area" an (siehe früheren Post). Die schwarzen Balken zeigen die Einnahmen an, die dadurch erzielt worden sind, weil man das Geld aus dem Fund in verschiedene Wertpapiere bzw. Staatsanleihen investiert hat. Rot sind die Entnahmen für den Staatshaushalt.
Man sieht, dass ab Anfang 2007 die "TSDA-Einnahmen" rapide anstiegen. Das resultiert aus der höheren Profitabilität des "Bayu-Undan"-Feldes. Ab 2008 ist das fiskale Jahr dem Kalendarjahr angepasst.
Im Januar wurde der ESI auf 407, 8 Millionen US-Dollar beziffert. Der Kontostand lag bei 4,2 Milliarden US-Dollar. Im Januar gab es keine Entnahmen, Kontostand: 4, 75 Milliarden US-Dollar.
Im zweiten Quartal 2009 wurden 200 Millionen US-Dollar abgehoben. Durch allgemein geringere Einnahmen und geringere ROI gab es nur einen geringen Anstieg auf 4,9 Milliarden US-Dollar. Pläne den ESI voll auszuschöpfen wurden über Bord geworfen und anstelle der restlichen 207 Millionen, wurden gleich 312 Millionen US-Dollar entnommen.
Am Ende des vierten Quartals betrug der Kontostand 5,376 Milliarden US-Dollar.
Alarmierend hierbei, das der Anstieg im letzten Quartal mit nur 76 Millionen US-Dollar der historische Tiefpunkt in der Geschichte des Fund ist.
Und um das ganze noch etwas zu unterstreichen. Der Kontostand ist zum ersten mal überhaupt geringer geworden. Da die 312 Millionen US-Dollar im November abgehoben wurden, war der Kontostand Ende Oktober höher als Ende Dezember. Zu allem Überfluss kam noch die Verringerung der Werte der Staatsanleihen um 5 Millionen US-Dollar. Der gesamte ROI des Fund lag im Jahr 2009 bei katastrophalen 0,6 %. Sehr weit weg von den angestrebten 3% über Inflation. Diese 3% sind übrigens auch im ESI kalkuliert und wurden natürlich nicht korrigiert. Dieses wäre zum Nachteil des Staatshaushaltes und würde auch dem gesamten Verhalten des Parlamentes widerstreben, das Geld über Verhältnis auszugeben.
Die Tendenz geht leider in die falsche Richtung.....
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