Timor-Leste ist Mitglied des Internationalen Währungsfonds, der Weltbank sowie der Asian Development Bank (ADB). Dazu wurde das Land 2005 in das ASEAN Regional Forum (ARF) aufgenommen und strebt eine feste Mitgliedschaft im ASEAN-Verbund an. Diese ist für 2013 geplant.
Als Währung wurde im Jahr 2000 der US-Dollar bestimmt. Dazu gibt es Münzen in der eigenen Währung mit dem Namen Centavos. Trotz dieser Fremdwährung hat Timor-Leste mit der Banking and Payments Authority (BPA) eine starke Finanzbehörde bzw. Zentralbank, die u.a. auch für den Petroleum Fund zuständig ist.
Nach dem Referendum (1999), was zu Gunsten der Unabhängigkeit ging, musste das Land, durch die Zerstörungen der Indonesischen Milizen und Armee, grosse Teile seiner Infrastruktur wieder herstellen. Durch die Zerstörungen betrug das Bruttoinlandsprodukt (BIP) 1999 -35,5%.
In der Zeit in der von der UN gestellten Übergangsregierung (1999 - 2002) wurden auf Grund der hohen Aufträge im Bausektor dann Wachstumsraten von 15,4% (2000) bzw. 16,6% (2001) erreicht.
Nach dem das Land in die Unabhängigkeit entlassen wurde, fielen diese Aktivitäten weitestgehend aus und die Wachstumsraten sanken in den Jahren 2002 und 2003 sofort ins Negative. Im Jahr 2006 gab es auf Grund der Unruhen wieder eine negative Rate von -5,8%.
Seit dem, vor allem hervorgerufen durch die Erhöhung des Haushaltsetats mit Hilfe der Petroleumeinnahmen, steigt das reale Wachstum. Für die kommenden Jahre rechnet das IMF mit Wachstumsraten im 7%-Bereich.
Ein Problem für den Haushalt und für das Wachstum sind die immer höheren Importe, vor allem Dieselkraftstoffe für die Energiegewinnung, und die stagnierenden Exporte. Für das Jahr 2009 rechnet das IMF mit einem Rückgang der Exporte.
Die Wirtschaftskrise hat keinen Einfluss auf die Wirtschaft, da Handel und Direktinvestitionen sowieso auf einem sehr niedrigen Level sind. Der Rückgang der hohen Erdölpreise könnte auf Dauer Einfluss auf das Gesamt-BIP haben, wenn dadurch auch der ESI auf Dauer kleiner wird.
Das Non-Oil-Bruttoinlandsprodukt wächst durch die ziemlich drastisch erhöhten Staatsausgaben weiterhin konstant. Damit man auch in Zukunft solche Wachstumsraten erzielt, muss die Regierung das Geschäfts- und Investitionsklima unbedingt verbessern und die Staatsausgaben nachhaltig einsetzen.
Die hohen Ausgaben in 2008 war ein Ergebnis, der Prämie von 4500 US-Dollar, die die Regierung den Bewohnern der Flüchtlingslagern gezahlt hat, damit sie wieder in ihre Häuser zurück kehren bzw. sich neue bauen können.
Die Inflationsraten waren in 2007 und 2008 zu hoch, was einerseits mit der Dürre 2007 und der damit erhöhten Lebensmittelimporte zu tun hatte. Andererseits ist der US-Dollar, die Währung Timor-Lestes, gegenüber dem Australischen Dollar und der Indonesischen Rupiah in dieser Zeit gefallen. Die Abwertungen beider Währungen gegenüber dem US-Dollar und die normalisierten Nahrungsmittelpreise haben die Inflationsrate im März 2009 auf 2,7% gedrückt. Die Arbeitslosenquote ist offiziell bei 20%, 85% davon in der Hauptstadt Dili. Die Gründe dafür sind das schlechten Geschäfts- und Investitionsklima, Timor-Leste ist auf Platz 170 von 181 Ländern in der Weltbank-Auswertung „Doing Business 2009“47, so wie auch die „Peacemaker Economy“ der UN mit ihrem hohen Lohnniveau.
Im „Global Competitiveness Index 2008 – 2009“ auf dem World Economic Forum in Davos kam Timor-Leste punktgleich mit Mosambik auf Platz 130 von 134 Ländern. Wenn man in den Kategorien „Auslandsverschuldung“, „HIV-Verbreitung“ und „Lohnnebenkosten“ nicht ein „A“ bekommen hätte, wäre Timor-Leste in diesem Index auf dem letzten Platz.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen